GEH DOCH EINFACH IN DEN WALD – PECHEREI RENDL, 2761 WAIDMANNSFELD

Wir beginnen mit einem warmen Frühstück. Ganz ehrlich nicht meine Gewohnheit. Mein warmes Frühstück bestehet im Alltag aus einem halben Liter starken Kaffee mit viel Soja Milch und Rübenzucker. Darauf besteh ich. Also heute habe ich ein TCM Getreide Breichen frisch geflockt und aufgekocht mit Hafer Joghurt cremig geührt, Sonnentor Gewürze zugefügt und saftige Trockenfrüchte klein geschnitten. Königs Datteln zum Beispiel – ein Traum. So ganz nebenbei fiel mir ein Löffel Zucker auch noch ins Schüsserl. Tschuldigung.

Ahja, ganz genial ist das Mus aus den handgestreichelten Zwetschken von Mami’s und Papi’s Bio Zwetschken. Es gibt eigentlich nur 12 Stuck pro Jahr davon und Bio sind die einfach per Zufall. Was sollten sie sonst sein in diesem Garten? Muss man gesehen haben, ist eine eigene Geschichte.

Mit meiner lieben Freundin Andrea Botek als Chauffeuse in ihrem luxuriösen Gefährt. Dieses Auto ist das Gegenteil von ‚tiefer gelegt‘. Von ,oben herab‘ habe ich den Überblick über die Straße und den Einblick in andere Kutschen. Wer da aller mit dem Handy bschäftigt ist, überrascht mich dann doch etwas! Deshalb genieße ich lieber die Gegend rund um den Schneeberg, die eingebaute Sitzmassage und die Vorfreude auf Pech und Schwefel. Irgendwie zu schnell sind wir da. Wo sind wir? Diese Frage ist berechtigt – wir sind im, für Stadt Pflanzen, Nirgendwo. Echt. Da in Miesenbach, wo ich am ‚Börsenhof‘ ein Zimmer für die Nacht organisiert habe – ist genau nix. Bei genauerem Hinsehen findet sich ein rauschender Bach, logischer Weise der ‚Miesenbach‘, weite Wiesen, die fast als Alm durchgehen und viel Resopal. Ich freu mich! Ich hab ein Faible für Überbleibsel aus den 70ern und hier habe ich viel Grund zur Freude. Interessant wirken die eingerahmten Schuldscheine. Auf Nachfrage haben diese eigentlich keinen erfolgreich bewältigten Konkurs als Grundstein sondern Seminare der Wiener Börsen Mitarbeiter_innen, die durch deren Buchungen, den Börsenhof die Existenz sicherten.

Unser eigentliches Ziel ist ja die Pecherei Rendl. Wir bemühen uns zu entschleunigen, denn Herr Rendl erwartet uns zwar, hat uns allerdings geschrieben: ‚Führung, gerne immer! Aber nicht zwischen 12.00 Uhr und 13.00 Uhr, da halte ich Mittagsschlaf!‘ Uns hätts genau in dieser Stunde besonders gut gepasst, also lassen wir unsere gestressten Augen über die hüglige Landschaft gleiten und wundern uns über dies uns das. Herbstzeitlose in Hülle und Fülle, komische Kühe, die nämlich Ziegen sind. Kenne ich so nicht. Normalerweise ist doch bei uns alles streng getrennt wie in der Kirche? Frauen links, Männer rechts. Kühe da, Schafe dort, Hühner woanders und Ziegen oben. Schweine sowieo im Schlamm. Hier sind Ziegen mitten unter den Kühen. Na witzig. Scheint Tradition zu haben, das wird uns morgen nochmal begegnen. Nämlich in den naturgetreuen Bildern, Veduten, von Friedrich Gauermann, der hier lebte und der damalige Fotograf mit Pinsel und Leinwand gewesen ist. https://www.gauermannmuseum.at/

Herr Rendl, begrüßt uns nach der Mittagsruhe, herzlich und etwas in Eile. Auf der Stelle gehen wir in die Destillerie, die seit 5 Tagen unermüdlich arbeitet. Der Duft haut uns um. Wenn es der Plan war uns benebelt zu machen, dann ist er aufgegangen. Diese Destille, ist ja an sich schon ein Wunderwerk an ausgeklügeltem Nutzen der Regeln aus Physik und Chemie. Nichts wird verschwendet. Alles ist in einem Kreislauf aus wertvollen Naturschätzen, Luft, Wasser und Energie eingebunden. Was der Grundstoff dieses magischen Kreislaufes ist und welche wertvollen Produkte so erzeugt werden, wird uns in den nächsten beiden spannenden Stunden erzählt. Eine Mischung aus Krimi, Märchen, Volksgeschichte und Reha Klinik. Alles da und das auf sehr komfortable Art und Weise. Schnell den Wecker gestellt, denn ganz ohne Plan gehts bei der Gewinnung von Harz natürlich nicht! Die Destille braucht in 2 Stunden wieder die volle Aufmerksamkeit ihres Meisters.

Jetzt dürfen wir Madln aus der Stadt, ganz gemütlich in einer Bio Baumwoll Schaukel oder am duftenden Holzbankerl Platz nehmen und lauschen.

Hier wurde nämlich die Corona Zeit genutzt um aus einem alten Häusl eine romantische Pecher Hütte zu bauen. Was möglich war, in Handarbeit. Vom Klo bis zur Kaffeemaschine, von der Dusche übers Schlafzimmer, von der Klima Anlage bis zum Streichel Zoo. Bio Getränke aus der Region, Eier von den eigenen Hühnern; ganz modern ohne Hahn, damit weder Touris noch Nachbarn verstört werden. Jede Pore, dieses Häuschens atmet Liebe und Respekt vor der Pecherei und der Natur, ein und aus.

Wir gehen mal davon aus, dass hier seit Generationen ein fast vergessenes Handwerk weitergeführt wird. Aber nein, ganz falsch. Ein klassisches Burn Out, so ein ganz richtiges wo gar nix mehr gegangen ist, hat die Familie Rendl an einen Wendepunkt gebracht. Gemeinsam haben sie neu durchgestartet. Die Frau hat den nicht mehr lebensfrohen Mann einfach in den Wald geschickt. Dort traf er auf den erfahrenen Pecher Bernhard, der ihn gemeinsam mit der Natur, seiner Ruhe, seinem Wissen, gesund gemacht hat. Und neuen Sinn ins Leben gebracht hat. Bei ausgedehnten Wanderungen lernte der Quereinsteinger, das alte Handwerk der Gewinnung von Harz aus den Stämmen der Schwarz Föhren. Den Blut der Kea Fichten. In jedem Wort schwingt der Respekt, die Dankbarkeit diesen Bäumen gegenüber, der eigenen Gesundung, mit.

Wir machen einen kleinen Spaziergang über die idyllische Wiese zu den Bäumen. Auf der Wiese grasen die Schafe, die sich zutraulich kraulen lassen und sich über ein paar Kexis freuen. Vorsichtig nehmen sie mein Jausen Weckerl zwischen ihre weichen Lippen. Überschwenglich bekomme ich Bussis und Kopfnüsse. Ich bin rettungslos verliebt. Ins schwarze Schaf natürlich.

Verpackt in spannende Geschichten bekommen wir einen kurzen Einblick in die unzähligen Schritte, die notwendig sind um in enger Zusammenarbeit mit dem Baum an dessen Saft, des Harz, dem wertvollen Pech zu kommen. Nur wer den Baum versteht, ihn liebt, wird erfolgreich sein. Denn jede Ungeduld, Gier, würde alles zerstören. Nur wer den Wald versteht wird beschenkt werden. Es ist ein Geben und Nehmen. Die Familie Rendl, sind die einzigen hauptberuflichen Pecher Österreichs, können mit diesem Beruf ihre Existenz sichern. Auch der Sohn wird in den nächsten Jahren ins Geschäft einsteigen. Das sehr spezielle Werkzeug muss besonders vorsichtig behandelt werden. Es gibt niemanden, der diese Werkzeuge erzeugt. Es wird seit über hundert Jahren weitervererbt. Nur auf Flohmärkten oder aus Hofauflösungen kann Ersatz gefunden werden.

Die gewonnen Produkte sind oft Nischenprodukte. Nischen, die ohne diesen Mitteln nicht auskommen würden. So werden Geigenbögen mit dem so wunderschönen Kolophonium gepflegt. Ich durfte einen Brocken davon in den Händen halten. Es ist junges Bernstein. Diese unvergleichliche Bernsteinfarbe, es atmet und knackt und zerbricht in kleine Kristalle. Diese Brocken werden zu Mehl gerieben um damit die Instrumente zu pflegen.

Wer ganz Nahe an den Tieren und den Bäumen sein möchte, darf in dieser Hütte schlafen. Frühstück inklusive.

Im Traum können die vielen Eindrücke verarbeitet werden und ein kleiner Blick über die Galerie erlaubt ein Schwelgen in Shopping Ideen. Welche Seifen, Raumsprays, Salben, Tees oder Gins mit nach Hause kommen werden um die magische Energie des Waldes auch im Alltag wirken lassen zu dürfen? Wir können ja nicht alle in den Wald gehen um gesund zu werden. Oder doch?

Übrigens sind alle Bühnenböden aus dem kostbaren Holz der Schwarzföhre gezimmert. Warum? Es ist das einzige Holz, das nicht knarrt. So wir Herr Rendl gesagt hat: ‚Soviel könnt ich erzählen‘. Ich glaubs ihm. Mir geht es nach zwei Stunden mit den Geschichten um die Pecherei schon so. Weil es bei mir ja ums Kochen mit pflanzlichen Produkten geht, habe ich zum Erstaunen aller wieder mal alles in den Mund gesteckt was mir interessant vor kam. Das Kolophunium hats mir natürlich angetan also ein kleines Stück davon. Als Nachspeise habe ich mir dann eine Kresseblüte gegönnt. Bis zum Abend hatte ich ein unvergleich frisches Mundgefühl. Nadelholzig, harzig, pfeffrig, frisch. Eine Riesenflasche des Destillats voller ätherische Öle, wurde mir eingepackt um damit beim Gemüse kochen experimentieren zu dürfen. Verkauft wird es als Raumspray mit Mehrwert. Das Harz ist stark entzündungshemmend, fiebersenkend, schmerzlindernd. Ich behaupte ja, dass alleine der Duft jede Traurigkeit vertreibt. Ein Glückselixier ohne Nebenwirkungen. In der Sekunde war meine Haut rosiger, die Augen klarer, die Gedanken fröhlich und voller Ideen. Ein Naserl Nadel Tee und die Welt sieht viel grüner aus. Eine Kaugummi Manufaktur hatte wohl ähnliche Gefühle. Wer sich glücklich kauen möchte, kann das mit Hilfe von Alpengummis. Pech in Glück Verwandlungs Häppchen. https://www.alpengummi.at/ Die Region Piesting-, Triesting Tal ist im Wandel. Erfolgsverwöhnt über Jahrhunderte reich durch gesunde Luft, Wasser und Mineralvorkommen kämpfen die Menschen heute darum ihr Handwerk erhalten zu können. Günstig und einfach hergestelle Kunststoffe haben die natürlichen Harze und Baustoffe abgelöst. Die Lungenkrankheiten werden mit Medikamenten behandelt. Luftkurorte kommen aus der Mode, sie liegen an Steinmassiven, in Tälern, an Schattenhängen. Wir wollen aber in die Sonne, ans Meer in die Höhe. Die Bevölkerung, der Täler wissen aber um ihre Schätze. Hier ist rundum ein Bemühen Profit gegen Lebensqualität zu tauschen erkennbar. Bewusst und vorsichtig bemüht man sich um sanften Tourismus. Ist skeptisch gegen überbordende Hotel- und Bauprojekte. Phantasievoll wird altes Handwerk wiederbelebt und bewahrt. So wird die riesige Festung Schneeberg von einem jungen Paar zu neuem Leben erweckt. Plötzlich strahlt diese Burg in der Nacht und steht für Feste zur Verfügung. Doch nicht nur das. Auch Fledermäuse werden hier gepflegt. Es wird ihnen ein Dach über den Beinchen zur Verfügung gestellt. Dafür dürfen sie beobachten und erforscht werden. Das wird mir noch einen Besuch wert sein! Da werde ich gleich fragen, was so in der riesigen Burgküche gekocht wird? Ahja, der Hunger hat uns natürlich der Nase nach geführt. In „Marias Land“. Ich verrate soviel aus dieser fast geheimen Ecke: auch für mich gibt es da ein Herz in Form des legändersten Veggie Burgers ever. Aber die Steaks vom Bio Angus Rind sollen die besten überhaupt sein. Und auch die unzähligen Spezialitäten vom Eis See Saibling lassen Kenner_innen direkt in den Himmel der Wolllust aufsteigen. http://www.marias-land.at/

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